leben

24
Jan
2008

Das Ekel vom Dienst dankt ab

In meinem aufgemotzen Wohngewerbehof gibt es einen Conciergedienst. Und da man scheinbar befürchtet hatte, daß die Leute dieses Wort weder aussprechen noch schreiben können heißt der Concierge bei uns Doorman. Die drei Herren, die sich im Schichtdienst abwechseln, schauen wer herein- und herausgeht. Bei Leuten, die wie die Panzerknackerbande aussehen und sich auffällig bewegen, holen sie wahrscheinlich die Polizei. Sie schauen angestrengt auf ihre Monitore, daß keiner den Überwachungskameras die Zunge rausstreckt und öffnen Einlaß begehrenden Menschen die Tür. Außerdem empfangen sie den Paketboten, damit sich niemand der hart arbeitenden Menschen am Samstag in die Schlange am Postamt einreihen muß, verwahren Zweitschlüssel, gießen auf Wunsch Blumen, drehen Heizungen an und ab, lassen Handwerker rein und nehmen Sachen für die Reinigung in Empfang. So weit so gut, eine komfortable Sache. Wenn es nicht immer Probleme mit dem Personal gäbe.
Pariser Concierges und Wiener Hauswarte hatten dereinst einen Ruf wie Donnerhall, hatten sie doch durch ihren Beruf die Kontrolle über das Leben der Reichen. Ihr Schweigen über ihr Wissen von peinlichen oder skandalösen Details im Leben ihrer Mieter ließen sie sich mit Handgeld bezahlen.
Als ich einer Klientin erzählte, wo ich hinziehe, meinte sie nur: "Oh Gott, da ist so ein ekliger Pförtner, der macht mich immer an." Sie mußte öfter einen Schlüssel für einen Studentenjob abholen und hoffte stets, daß das Ekel grade keinen Dienst hatte. Ich wehrte souverän ab. Daß eine 20jährige Studentin wahllos angebaggert wird, das kannte ich aus meiner Jugend. Aber ich doch nicht. Ich bin schließlich paar Jährchen älter und als Mieterin einer nicht allzu billigen Wohnung eine Respektsperson... Dachte ich.
Beim ersten Betreten der Pförtnerloge wußte ich schon durch das fette, süffisante Grinsen das mir entgegenstrahlte: Das ist das Ekel. Ich hätte meine Mietvertragskopie noch nicht abgegeben. Ich entgegnete, daß ich auch nicht die Absicht hätte, ihm den Inhalt des Vertrages zur Kenntnis zu geben.
Und so ging die Geschichte weiter. Kam ich mit einer Bitte (Aufgabe!), hieß es: "Soso, aha...", er wippte breitbeinig auf seinem Drehstuhl und musterte mich von oben bis unten und grinste. Wenn ich meinen Satz noch einmal wiederholte, meinte er: "Hab ich doch gehört!" Ich kam mir vor wie ein blödes kleines Mädchen und vergaß völlig, wer hier der Boß ist.
Die ersten Monate waren heftig. Nachdem er abgecheckt hatte, daß ich Single war, kam ein blöder Spruch nach dem anderen: "So ein kurzes Röckchen, ist ja warm...", "Wir sehn hier alles mit unseren Kameras...", "Manche Leute haben Sachen in ihren Wohnungen liegen..." Immer alles so formuliert, daß ein paar scharfe Sätze von mir nur die Reaktion: Was für ne Zicke! hervorgerufen hätten.
Als HeMan konstanter bei mir auftauchte, bat ich ihn eines Tages, mit mir langsam, den Arm um mich gelegt, am Dienstfenster vorbeizugehen. Ein oder zwei Auftritte später hatte sich das mit der Anmache erledigt. Wenn sich HeMan mit seinen 1,90 vor einem 1,70-Zwerg aufbaut, ist Schicht im Schacht.
Doch dann kam die Sache mit dem Staubsauger. Meine Putzfrau versicherte Stein und Bein, sie würde fegen und wischen und den Staubsauger nicht anrühren. Dann gab sie mir einen Tipp, den ich erst Wochen später kapierte. "Denkense mal dran, wer hier den Schlüssel hat und jederzeit rein kann!" Der Herr H. - das Ekel - sei in schweren Geldnöten. Natürlich schob sie immer wieder den Satz dazwischen: "Ick wil ja nüscht jesacht haben, aber denkense mal nach." Sie hätte ihn auch schon erwischt, wie er seine Hemden unter die Wäsche eines ihrer Kunden getan hätte, um sie von der Reinigung auf dessen Kosten waschen zu lassen.
Ein paar Tage war ich schwer verunsichert. Da gab es ein ... nun ja ... Damenspielzeug, das einmal falsch verpackt war. Und meine Wodkaflasche im Eisfach war auch atemberaubend schnell alle geworden. Doch dann verdrängte ich die Gedanken, sonst hätte ich mich in meiner Wohnung nicht mehr wohl gefühlt.
Als ich nach Mallorca abreiste, trug ich die einzige Blume, die ständig gegossen werden mußte, in die Pförtnerloge, damit niemand meine Wohnung betreten mußte und brachte an meiner Waschmaschine versteckte Markierungen an, um zu sehen, ob sie jemand benutzt. Aber ich war beruhigt, es war alles ok.
Heute nun kam die Putzfrau und erzählte, jetzt gäbe es endlich einen richtigen Kündigungsgrund für das Ekel.
Nach zwei Abmahnungen hat er sich am hellichten Tag mit offener Tür und offenem Schlüsselschrank beim Pennen erwischen lassen. Die Mieter haben ihn jahrelang gemieden und ihre Post lieber eine Schicht später abgeholt, Unkorrektheiten waren ihm nur zwei nachgewiesen worden und ansonsten war er kaum zu feuern, weil er einen Schwerbehindertenbonus hatte. Mein Gott, bin ich froh. Sollte es Widerspruch gegen die Kündigung geben, werde ich das sagen, was ich weiß. Nur das sind nichts als Befindlichkeiten und Vermutungen...

23
Jan
2008

Die komplizierte Geschichte von A, B und C

Ein Teil meines Freundeskreises begleitet mich schon seit mehr als 20 Jahren. Kondensationskern ist meine Freundin X, die, obwohl seit langer Zeit auf einem Einzelgehöft in McPomm residierend, es immer wieder schafft, die Leute zusammenzubringen. Ein bis zweimal jährlich mindestens, zum Heringsangeln oder zu Silvester.
Das ist der Ausgangspunkt der Geschichte. Die handelnden Personen sind:

A: Mittlerweile Studienrat. Hat sich hochstudiert vom Handwerksmeister. Ein sehr männlich erscheinender Mann, Traumkörper, jede Menge Muskeln, das Herz auf dem rechten Fleck. Hat sich schon vor langen Zeiten, als das noch unüblich war, das gemeinsame Sorgerecht für eine nunmehr erwachsene Tochter erstritten. Im Gegensatz zu seinem markigen Äußeren ein sehr netter, sehr umgänglicher Mensch, böse Zungen sagen, er ist ein Weichei.

B: Relativ neu in unserem Kreis. Schlank, attraktiv, sehr weiblich, sensitiv bis zur Nervosität. Sehr musikalisch begabt. Hat sich trotzdem nie weitergehend gebildet. Arbeitet in künstlerischen Hilfsberuf an einer süddeutschen Kultureinrichtung. Hat eine Tochter, die ihr sehr ähnelt, die sie overprotected.

C: Mein Exfreund. Ein auf Hochtouren durchs Leben rasender, charismatischer und hochintelligenter Versager. In der Kindheit durch Vernachlässigung von seiner Mutter, einer Künstlerin, schwer körperlich und seelisch traumatisiert. Ein phantastischer Liebhaber mit dunklen Abseiten verbaler Brutalität.

Silvester 2003
C und ich sind auf unserem letzten gemeinsamen Skiurlaub, kein Paar mehr, aber noch zu gemeinsamer Sorge umeinander verpflichtet. Deshalb sind wir in diesem Jahr nicht auf der Silvesterparty von X.
A kommt mit seiner Freundin auf den Hof von X. Er ist gut 5 Jahre mit ihr zusammen, ohne sich recht zu ihr zu bekennen, deshalb ist sie erst zum zweiten Mal mit von der Partie. Sie hat Nägel mit Köpfen gemacht und ist im 8. Monat schwanger.
Auch B ist zum ersten Mal mit ihrer Tochter dabei.
Als A B sieht, trifft es ihn wie ein Donnerschlag. Das ist die Frau seines Lebens, wie er in der Nacht der X weinend gesteht. Er verläßt seine schwangere Freundin noch am Neujahrstag. Auch B hat es so erwischt: A ist der Mann, auf den sie immer gewartet hat.

Das Angelwochenende, Frühjahr 2004
Das Schiff ist nichts für mich. Die anderen angeln und ich bereite wie immer das Essen vor. Auch B ist auf dem Hof geblieben. Wir unterhalten uns lange. Ich bedauere das einerseits, denn das einsame Vorbereiten des Essens finde ich immer sehr schön. Andererseits bin ich neugierig, diese Frau kennenzulernen, die allein mit ihrer Präsenz bewirkt hat, daß nun in Berlin eine alleinerziehende Mutter sitzt und ein frischgebackener Vater Pläne schmiedet, wie er so schnell wie möglich sein Staatsexamen bestehen kann, um zu ihr nach Süddeutschland zu ziehen.
Die Frau redet ununterbrochen, ohne daß ich sie dazu auffordere. Über einen Künstler, der um sie warb, den sie nicht wollte und der nun - zu ihrem Bedauern - ein Star ist und auf ihre Kontaktversuche nicht mehr reagiert. Über ihre gleichgültigen, lieblosen Eltern. Über ihre Tochter, der sie so viel wie möglich Aufmerksamkeit schenkt. Über B, den sie über alles liebt und der alles für sie aufgegeben hat. Der sich um sie kümmert und auch die Tochter jeden Abend mit einem Telefonat zu Bett bringt, eine Wohnung für sie alle sucht, Handwerksarbeiten für sie erledigt usw.
In einem Gespräch mit X, die wieder einmal davon schwärmt, was für ein tolles Traumpaar A und B sind und daß sie glücklich ist, daß gerade das Silvesterfest bei ihr diese Beziehung gestiftet hat, nehme ich kein Blatt vor den Mund. Ich bezeichne die Beziehung als absolut theatralisch, die Frau als neurotisch und hysterisch und den Mann als auf der Flucht vor der Verantwortung für sein Kind.
Die X wird unsicher. Dann meint sie, ja, es gäbe etwas mit der B, das hätte sie auch gewundert. Vorige Nacht saß sie mit C zusammen, B kam dazu und sie war kaum noch vorhanden. Zwischen den beiden brannte die Luft. Sie flirteten ungehemmt vor ihr. Immer wieder provozierte B den C, der - frisch solo und den A nicht so recht mögend - sehr gern darauf einstieg.

Sommer 2005
A und B heiraten. Die Hochzeit in Süddeutschland bringt den Freundeskreis fast komplett wieder zusammen. Es ist etwas chaotisch. A wohnt noch in Berlin, es gibt aber schon eine gemeinsame von ihm liebevoll hergerichtete Wohnung und die Hochzeit stand lange fest. Doch von der Kirche zum Ort, an dem gefeiert wird, müssen alle eine Stunde laufen. Um die Logistik hat sich niemand gekümmert. Im Schloß angekommen, ist nichts vorbereitet, das Paar richtet erst einmal den Saal her und deckt die Tische gemeinsam mit den Hochzeitsgästen.
C offenbart X ungefragt, daß ihn die Hochzeit nicht im geringsten jucke. Er warte ein paar Jahre ab, dann würde sich B sowieso von diesem Langweiler trennen.

Sommer 2006
B verbringt gemeinsam mit ihrer Tochter eine Woche Urlaub bei C.
Der zeigt mir stolz die Fotos gemeinsamer Unternehmungen. Ich gebe ihm scherzhaft-ernsthaft den Tipp, er solle die Finger von der B lassen, die sei schließlich frisch verheiratet. C wehrt ab. Nein, nein, das sei rein platonisch, sie verstünden sich sehr gut. Er sei auch oft in Süddeutschland bei ihr zu Besuch.

Silvester 2006
Ich bin auf Mallorca, die X beschreibt es mir im Nachhinein:
Zwischen B und C brennt nun ganz offen vor allen die Luft. C hofiert sie und ihre Tochter. Alle sehen: die drei sind wie geschaffen füreinander, spielen sich die Bälle zu und haben ungeheuer viel Spaß miteinander. A schickt das überdrehte Kind irgendwann mit Nachdruck ins Bett und gibt sich allein die Kante.
X ist sauer. Der Termin war ewig bekannt ebenso wie das Procedere: jeder hat etwas mit Liebe bereitetes für das Büffet mitzubringen oder einen anderen Beitrag zu leisten. B hat zwei gefrorene Torten von der Tanke mitgebracht.
Die offizielle Variante der Mènage à trois lautet so: B und C sagen: "Da ist doch nix!" Und A muß irgendwie zustimmen: "Wir verstehen uns doch alle wunderbar und meine Frau ist glücklich!"

Januar 2008
Ich telefoniere mit C. Er wirkt ruhelos und aggressiv. Flucht über seinen Job und seine Insel im Norden, die so übersichtlich ist, daß er keine Frau findet, die ihn interessiert. Er will weggehen, hat in der Stadt, in der auch A und B wohnen die Fühler nach einem Job ausgestreckt.
"Du willst in die Nähe von B ziehen?" Frage ich ihn gerade heraus. C wiegelt wieder ab. Er wolle nur Freunde in der Nähe haben und das Kind von B mag seinen Hund so und die B gibt ihm mittlerweile Gesangsunterricht und er müsse das einfach tun... Natürlich sei da nichts.

Drei Lösungen wären möglich:
Die Langweilige: A haut C eins auf die Nuss und bringt seine Frau in die Spur. B besinnt sich darauf, daß er mal ihr Traummann war und C vergegenwärtigt sich, daß man des Nächsten Weib und Kind nicht begehrt.
Die Langwierige: B weiß den liebevollen, treusorgenden und verbeamteten A immer noch zu schätzen und holt sich das wahre Leben bei C.
Die Katastrophale: C macht B dem A abspenstig. Die beiden Neurotiker B und C beginnen eine heftige Liebesbeziehung, die im Desaster endet.

22
Jan
2008

Die Nadel im Heuhaufen

Wenn zwei Menschen beschließen, eine Lösung für ihre partnerschaftslogistischen Probleme zu finden, dann wird es kompliziert.
Die Interberlin-Connection verbringt einen gut Teil der Zeit auf der Straße entlang des Landwehrkanals.
Die Käsefrau beim Rogacki weiß schon, daß sie eine Tüte "Kreuzberg" und eine "Charlottenburg" packen muß. In letztere kommt auf jeden Fall ein Stück alter Holländer, in erstere Comté und in beide ein halbes Pfund Butter. Auch die Wurstfrau weiß: hier die Aalrauchwurst und der Schwarzwälder Schinken, da die Pfälzer Leberwurst und der Prager Schinken.
Nicht zu vermeiden ist, daß wir zunächst die eine Tüte leerfuttern und uns Gedanken machen, wie es wohl den im anderen Kühlschank verbliebenen Lebensmitteln ergehen mag. Vor ein paar Tagen frisch gekaufte Milch ist natürlich sauer, Obst hat Haare, Joghurt schmeckt nach Käse. Ganz zu schweigen von zweimal gewendeten Unterhosen, über Nacht gelüfteten Socken und peinvollen Stunden, in denen man im Abenddress vormittags auf dem Markt herumstiefelt.
Der Gedanke, den Improvisationen ein Ende zu machen, liegt nahe. Vor allem mir und meinem Nestbautrieb. HeMan ist not so amused. Denn er hat lange allein gelebt und sein Gesamtkunstwerk Wohnung mit einer Frau zu teilen, die einfach die Möbel an der Wand langstellt, die Geschirrspülmaschine nach dem Start noch mal öffnet, um vergessenes hineinzustellen und auch sonst gern mal was liegen läßt, das ist ihm etwas unheimlich.
Nach ein paar Besichtigungen (im Groben hatten wir uns schon darauf geeinigt, daß Prenzlauer Berg ausfällt), haben wir uns tatsächlich klargemacht, was das bedeutet. In Quadratmeter und Euro. Versehen mit Essentials wie Aufzug, Gästeklo, separaten Büros und Balkon/resp. Terrasse. Zuzüglich Wünschen wie: mattes Parkett (kein Laminat oder Industrieparkett!!!), Badewanne und Dusche, genügend Platz für einen 3,50-Kleiderschrank, einen Riesenkühlschrank, die Küchenwerkbank und die Monsterstereoanlage.
So langsam bekommt man einen Blick für die Maklerfotos. Ein Raum fünfmal aus verschiedenen Perpektiven fotografiert? - Ein verbautes Monstrum von Dachgeschoß mit v-förmiger zulaufender Küche, die jeden Feng-Shui-Experten in die Anstalt treiben würde.
Wir haben lieblose Dachgeschoßausbauten gesehen, die noch aus Mauernzeiten stammen. Eine Villenetage im Grunewald hatte die Atmosphäre von sozialem Wohnungsbau in Neukölln - jeder Raum hatte einen anderen Fußboden, abgerackerte Raufaser zierte die Wand, im Bad hingen einzementierte Bauhaus-Marmorfliesen. Das dunkle, heruntergekommene Treppenhaus wurde von einem Treppenlift verengt. Die Nachbarn waren sicher längst tot oder kurz davor. Eine "architektonisch interessante" Wohnung in Mitte hatte die Badewanne im Schlafzimmer machen wir uns nichts vor, sie hat in das enge Bad nicht mehr reingepaßt. Ein wunderschönes, nagelneues Stadthaus war gepflastert mit den billigen und improvisierten Innenausbauten von Mietern, die nicht einmal eingezogen waren.
Und die einzige Wohnung, die wir beide sofort genommen hätten, hatte ein Büro zuwenig.
Es bleibt also spannend.

21
Jan
2008

Ausweitung des nördlichen Regenwaldes

Wenn wir normale winterliche Temperaturen hätten, dann lägen jetzt mindestens anderthalb Meter Schnee und ich hätte mich heute vormittag durch Verwehungen in Richtung Kreuzberg gekämpft, in der Hoffnung, das Büro möglichst bald per Langlaufski in Richtung Plänterwald verlassen zu können.

Doch bei jämmerlichen 7-11 Grad (so eine Nichttemperatur!) und der wasserträchtigen Wolkendecke kann man sich nur verkriechen resp. immer wieder naß gewordene Kleidung trocknen.

Heute nacht, als der Regen auf die Dachfenster herunterstürzte, riß es mich immer wieder aus nassen Träumen. Wasserfälle, nasse Füße, tropfende Haare, Zedern, Flechten, Farn, Streifenhörnchen, Vielfraße, Wapitis und sogar Pumas tummelten sich darin. Vielleicht schaffe ich es, Charlottenburg vom Funkturm bis zum Tiergarten aufzustauen. Dann könnten wir Kanu fahren und Lachse angeln.

18
Jan
2008

Allzuviel ist halt ungesund

Bis zu meinem 28. Lebensjahr habe ich nach der Philosophie gelebt, daß Sport Mord ist und nur was für Leute, deren Intellekt nicht reicht, um sie zufrieden und erfolgreich zu machen. Außerdem waren fanatisch Sporttreibende in meiner alten Heimat in der Regel sehr systemkonform. Als intellektuell-alternatives Nischenwürmchen trieb man keinen Sport, eine Leistungssportlerkarriere brach man rechtzeitig ab und zehrte fürderhin von der Muskelrestmasse.
Im Niemandslandjahr zwischen Diplomarbeit und erstem Job begann ich, durch den Park zu joggen. 500 m waren für mich eine Riesenleistung. Doch recht bald landete ich bei 8 km. Wobei ich nicht sagen kann, daß es mir Spaß machte. Mir schliefen die Fußsohlen ein, das Knie oder die Hüfte taten weh und jeder überholte mich.
Schwimmen war dann schon etwas anderes. Da ich in einem vorigen Leben wahrscheinlich mal ein Wassertier war, ein Delphin oder wahrscheinlicher ein Manatee , ziehe ich auch jetzt noch an gut trainierten Männern vorbei oder bin zumindest brustschwimmend genauso schnell wie sie verzweifelt kraulend.
Um den Verbiegungen des Alters vorzubeugen und die Körperformen zu optimieren, die nach zwei Eingriffen in bauchmuskelnahen Regionen nun doch nicht mehr nur mit "Haltung" zu bewahren sind und mangels schnell erreichbarer Workoutregionen (wie vermisse ich da mein Haus am Fluß: der nahe Wald, das Kajak, die Schwimmstrecke...) schenkte ich mir das eine oder andere Fitnessabo.
Und immer dann, wenn ich willens und bereit bin, es mit Freude und Engagement zu nutzen, haut es mich nach spätestens zwei Wochen raus. Mal ist es nur ein vergripptes Gefühl mit Dauerschlafen, mal ein richtige Erkältung, das nächste Mal eine Stirnhöhlenentzündung, die Palette ist groß. Das Ergebnis ist immer dasselbe: nach zwei Wochen spätestens pausiere ich mit dem Training für eine Woche.
Der befragte Trainer zuckt die Schultern: "Kamma nix machn, tüpisches Sümtom von Übertraining. Gehnses mal langsam an."
Langsam angehen. Gute Güte, ich mache doch kaum was und schone mich allenthalben. Dann kann ich mir den horrenden Monatsbeitrag auch sparen und mir ne Yogamatte und ein paar Fitness-DVDs schenken.
Ich meine, zwei- bis dreimal die Woche eine knappe Stunde Ausdauertraining und eine halbe Stunde Krafttraining, vielleicht noch ein paar Minuten Schwimmen, das ist doch nicht viel. Vor allem wenn man in jeglichem Ratgeber liest, daß man zwischen den Trainingstagen einen Pausentag einlegen soll und beim Ausdauertraining alles unter einer halben Stunde sinnlos ist...
Menno.

16
Jan
2008

Jetzt mal was ganz banales

Rohe Ananas auf nüchternen Magen. Det funzt!

14
Jan
2008

Das erste Mal

KKM, Katharina Käthe Meta, meine Oma, liegt seit den Weihnachtstagen im Krankenhaus. Zuerst hieß es, es wäre eine Infektion, vielleicht Noro-Viren. Wie viele aus der Kriegsgeneration hortete sie Essen in zahlreichen über das Haus verteilten Kühlschränken. Auf das Verfallsdatum sah sie nie. Sie leugnete, darauf angesprochen, daß es relavant sei. "Das sieht doch noch gut aus!" war ihr Indikator. Daß dies im Zeitalter der Farbstabilisatoren, Konservierungs- und Aromastoffe gar nichts mehr bedeutet, hat sie nie eingesehen.
Doch es war keine Infektion. Noch heute kann sie nichts bei sich behalten. Die Computertomografie zeigt Krebs an der Bauchspeicheldrüse, der sich bereits vermehrt hat. Im Grunde genommen kaum heilbar, schon gar nicht für eine 85jährige.
Sie liegt auf den Tod.
Noch ist es friedlich. Wenn ich bei ihr sitze, hält sie meine Hand ganz fest und wir reden. Sie erzählt mir davon, daß sie in der letzten Zeit viel träumt, weil sie so oft einschläft. In ihren Träumen tauchen all die Menschen auf, mit denen sie früher gelebt hat. Ihre Urgroßmutter Wilhelmine, die im Keller eine Frischwasserquelle hatte und in der Quelle eine Forelle, um zu wissen, ob das Wasser gut ist. Ihre Eltern und ihre Tante. Ihr Mann, der nun schon 12 Jahre tot ist, der immer zu ihr gehalten hat "obwohl ich doch manchmal so ein Biest war". Aktuelles vergißt sie schnell. Gut so, wenn ihr bewußt wäre, wie lange sie liegt - sie glaubt, 3 Tage, nicht 3 Wochen - müßte keiner mehr die Diagnose vor ihr verschweigen.
Unsere Familie, sonst so unemotional und pragmatisch, schüttelt die Angst. Die Söhne, Ende 50 und Mitte 60, werden zum ersten Mal gegenüber ihre Mutter als Erwachsene gefordert. Sind hilflos. Mit der Mutter über die Zukunft sprechen? - Das soll der Arzt machen. Wir können sie doch jetzt nicht nach Hause nehmen. Wer soll sich kümmern? Operieren, unbedingt, auch wenn sie es ablehnt. Vielleicht noch sechs Monate gewinnen, das Problem herausschieben.
Ich frage dagegen: Was sind diese sechs (hypothetischen) Monate nach einer schweren Bauchoperation wert?
Ich fühle mich auch hilflos. Ich bin die älteste Enkelin und lange bei ihr aufgewachsen. Und doch kann ich mir nicht anmaßen, meinen Vater und meinen Onkel zu belehren. Meine Ansichten über dieses Thema könnte man entweder als jugendlich-hypothetisch-distanziert bewerten oder aber tatsächlich als Ansicht einer anderen Generation. Ich bin bei dem morgen angesetzten Arztgespräch nicht dabei, wo Entscheidungen fallen werden. Ich mißtraue Ärzten prinzipiell. Eine langsam Sterbende rechnet sich vielleicht nicht. Eine aufwändige Operation auf jeden Fall.
Was bringt das? Ich sehe allerorten, wie moderne Medizin (ab einem bestimmten Zeitpunkt) das Sterben nur verlängert. Wo früher Körper und Geist nicht mehr wollten, haben alte Menschen gelegen, aufgehört, zu essen und zu trinken und irgendwann gab es dann die finale Infektion, den komplexen Organausfall, was immer. Und jetzt? Noch mal therapieren, nochmal. Künstlich ernähren, ruhigstellen, waschen, putzen, drehen. Wir produzieren lebende Leichen, statt das Sterben als eine ebenso schwere Arbeit zu begreifen wie die Geburt und es adäquat zu begleiten.
Während die anderen verdrängen, stürme ich nach vorn wie immer, mit dem Kopf durch die Wand: Macht schnell, laßt es vorbei sein, ich will endlich trauern.

Es ist das erste Mal für mich. Das Sterben meines Großvaters traf mich nicht so, obwohl wir uns sehr geliebt haben. Aber KKM hat sein Lebensende so wirkungsvoll zur Krankheit umgeredet und gleichzeitig auf ihre Situation (Witwe ohne Rente, die das Haus vielleicht nicht halten kann) aufmerksam gemacht, daß wir es erst realisierten, als er tot war.
In den letzten Tagen sagte ich irgendwann zu HeMan: Wenn sie stirbt, dann bin ich allein. Und das macht mir Angst.

6
Jan
2008

Welcome Back, Kitty

Komisch, wenn sich die Internet-Entzugserscheinungen der ersten Urlaubstage in einen ganz und gar akzeptablen Zustand verwandeln. Kein "das muß ich mal schnell nachschlagen" (Pflanzen, Spanischvokabeln, Wanderkarten), kein Jiepern nach Mails, plötzlich freiwillige Blogpause. Natürlich gab es ein paar Ausreden. Daß es anstrengend war, im Haus des Wirtes am altersschwachen PC zu hocken, denn irgend jemand verwickelte einen immer in ein Gespräch. Daß UMTS immer noch zu teuer ist und hinter meterdicken Steinmauern ohnehin nicht funktioniert. Daß offline-bloggen am Kamin keinen Spaß macht, weil die Flammen interessanter sind als der Bildschirm und zudem gefährlich für die fragile Technik, weil sich der immer hektischer laufende Lüfter jede Menge heißen Rauch reinzieht.

Geblieben sind Erinnerungsfragmente, die ich nach Belieben schüttele und in meinem inneren Kaleidoskop neu anordne.

Lola, der schwarze kleine Hund. Meinen Therapiehund habe ich ihn am zweiten Tag genannt. Sie folgte mir überall hin, sah mir mit großen Augen zu und wenn ich nichts tat, dann rollte sie sich zusammen und schnarchte leise. Unwahrscheinlich beruhigend. Gab keine Widerworte, diskutierte nicht und schenkte mir unendlich viel Aufmerksamkeit.

Das kalte, türkisblaue Meerwasser. Hinausschwimmen. Immer mit internen Berechnungen: Gibt es eine Strömung nach draußen? Gegenwind auf dem Rückweg? Wie kalt ist mir schon? Habe ich noch die Körperwärme, dieselbe Strecke zurückzuschwimmen? Das intensive Hallo-Wach-Gefühl noch Stunden danach. Last, but not least: Die bewundernden Blicke und Kommentare der Passanten, die natürlich eher meiner Unerschrockenheit galten, denn meinem Traumkörper im Natur-Neopren-Anzug (1A Weihnachtsspeck!)

Palma, allein, bei Nacht.

Wiedehopfe. Lämmer, springende Zicklein, Schafsglockengeläut. Leicht frustrierte Esel im Ruhestand. Ein Kreis von Hühnern, sich gegenseitig pickend. (Sehr leckere Eier! 15 ct das Stück.) Eine 20 Jahre alte Katze, eigentlich nur mehr ein Stück mißfarbenes Fell und Knochen. Und eine einzige Kakerlake.

Weißwein. Rotwein. Cava. Spanish Brandy. Gambas à la HeMan (Mit Messer und Gabel zu essen. Doch, das geht!) Ratatouille aus frischem Marktgemüse. Lammkoteletts. Lammfilet. Lammkeule. Rosmarinkartoffeln. Wintersalat. Risotto mit viel Weißwein. Tomaten. Crema Catalana. (Und eine ganze Versuchsreihe, die Karamelkruste richtig hinzukriegen.) Turron. Polvones. Mit Gas kochen.

Deutsche Residentials. Die großkopferten Immobilienbesitzer mit ihren gelifteten Ehefrauen. Die kleinen Abenteurer und Sonnensucher, immer klamm, immer pleite, für jeden Deal zu haben. Der Inseltratsch unter den Deutschen. Die All-Inclusive-Zombies, die einem Gott sei Dank nur im Flieger begegnen. Wir mittendrin. Zu niemandem gehörend. Zu sportiv, zu outdoorhaft für die haute volee, zu alt für die hängengebliebenen Technokinder, zu individuell für die Pauschaltouristen.

Wandern auf Mallorca. Ein Witz. Wenn Spanier auf einen Berg wollen, fahren sie mit dem Auto hoch. Beim mühsamen Suchen nach nicht bezeichneten Wegen und Pfaden kommt plötzlich Nationalstolz auf. Wald-, Berg- und Landbesitzer haben in Deutschland die Verpflichtung, ihr Gut öffentlich zugänglich zu machen.

Das Kloster San Salvador zur Christmette, hier Hahnenmesse genannt. Die Kirche ist dunkel. Nur in der Bar mit dem blasphemischen Namen (ich glaube, die hieß zur Unbefleckten Empfängnis oder so) brennt Licht, aus der Tür taumelt eine Frau in Richtung Klo. Überhaupt sind nur noch alte Leute in den Kirchen. In Andalusien war das anders.

Spanisch sprechen. Eigentlich sinnlos. Hier redet alles Mallorquin, ein unverständlicher Ableger des Katalan. Meine paar Sätze Kastillian erregen eher Mitleid.

Schlafen. Sich am Tag einfach beim Lesen auf die Seite fallen lassen, das Buch weglegen und einschlummern. Nachts in tiefer Stille und Dunkelheit in den alten Gemäuern liegen. Die leicht defekte Klospülung imitiert ein plätscherndes Bächlein. Morgens weckt Lola mit Kratzen an der Tür.

Der Gastgeber, der uns das kleine Häuschen auf seiner Finca vermietete. Ein weiser alter Mann, Mitte 80. Bevor HeMan kurz vor Weihnachten nachkommt, flirtet er mich kräftig an, auch wenn er grade aus dem Krankenhaus kommt. Jeder seiner Sätze ist wichtig. Klugheit, Erfahrung, Bescheidenheit und messerscharfe Formulierungen lassen einen gern zuhören. Er ist Schriftsteller, einstmals ein wichtiger Mann fürs Fernsehen. Was ich über seine Werke weiß, habe ich aus dem Internet. Er redet nicht davon. Er redet vom Schreiben, vom Abliefern, von der Arbeit als Autor, Journalist und Verleger. Aber inhaltlich wärmt er die Sachen nicht mehr auf. Noch mehr redet er vom Leben. Von seinen zahlreichen Ehefrauen und Kindern. Von seiner Sehnsucht, im Ausland zu leben. In Spanien, dann in der Schweiz, dann wieder in Spanien. Wenn er seinen Haß auf das städtische Leben formuliert, wenn er beschreibt, wie gern er Menschen auf dem Land beobachtet, beneide ich ihn. Er war immer auf Distanz und trotzdem war er mittendrin.
HeMan findet in ihm so etwas wie einen Vater. Und der alte Mann liebt ihn.
In den Tagen, in denen wir zu Gast sind, erfährt er, daß er Krebs hat, nicht operabel. Die Kinder kommen, beraten mit ihm. Kluge, authentische Menschen. Mächtig zwar, aber bescheiden. Ich könnte mir eine Scheibe abschneiden von der Selbstverständlichkeit, mit der sie durchs Leben gehen.
Wir werden bald wiederkommen, haben wir uns vorgenommen.

17
Dez
2007

Verschollen

Irgendwie ging dann doch alles schneller wie gedacht. Ich raufte meine Sachen zusammen (natürlich die falschen, es ist hier hundekalt) und schon saß ich im Flieger nach Malle.
Mr. Lucky, Sie können Ihren Weihnachtskarpfen auf meine Kuchenplatte legen, unser Treffen holen wir nach.
Und das versprochene Internet ist ein Witz. Die Beiträge, die ich schreibe, werden gespeichert und immer dann online gestellt, wenn ich mir mal eine UMTS-Verbindung gönne...

16
Dez
2007

Home, home again,

I like to be here, when I can.
when I come home, cold and tired,
It's good to warm my bones
beside the fire.
(so ähnlich ging das doch oder?)

Im tiefsten Grunde meines Herzens bin ich immer noch Bäuerin. Der ungelebte Teil meines Lebens. Die Träume, die ich mit meiner Jugendliebe vom Bauernhof und dem unabhängigen, naturverbundenen Leben hatte, flackern wieder auf, sobald ich lehmigen Boden unter den Füßen habe.
Ich sitze in einem Nebenhäuschen einer großen alten Mühle auf einer Anhöhe. Neben dem Küchentisch offnet sich der Brunnenschacht, der in die Zisterne führt. Bei Regen höre ich es in der Tiefe plätschern. Wenn ich morgens über das Land gehe, um Pinienzapfen für das abendliche Kaminfeuer zu sammeln, würde ich am liebsten in der Erde wühlen. Hier Tomaten, dort Kartoffeln, die wilden Oliven veredeln, Blumenkohl auf jeden Fall, der Kräutergarten, Blumen und, und... Einer der Hofhunde begleitet mich, eine kleine, geschmeidige, schwarzfellige Dame, die für die Sozialkontakte des Rudels zuständig ist. Den großen Kettenhunden traue ich nicht über den Weg.
Hach, ich fühle mich sauwohl. Ob ich morgen noch mal in den Pool gehen werde, so wie heute morgen, keine Ahnung. Das Wasser war unter 10 Grad und stach sofort wie mit Nadeln. Einmal hin, einmal zurück, das reichte, um wachzuwerden. Es ist kalt, stürmt und regnet, das Meer donnert an die Felsen und HeMan berichtet mir, daß in Berlin gerade der Lietzenseee zufriert.

Und ich verfalle wieder in meinen kartoffelähnlichen Zustand. Nix denken, nix machen, lieber ins Feuer sehen und ab und zu Rotwein nachgießen.
Internet geht sowieso nur begrenzt, die Wirtin konntemir nur die Mitnutzung ihres altersschwachen PC anbieten. Ich Internetjunkie nicht online. Oh mein Gott, so entspannt war ich lange nicht mehr...
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The Diary of Kitty Koma

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Deshalb. Letzter Abschnitt.
Deshalb. Letzter Abschnitt.
kittykoma - 7. Nov, 23:29
Warum?
cabman - 7. Nov, 21:33
Es ist vollbracht
Kitty und ihr Tagebuch sind wieder an die alte Adresse...
Kitty (importiert durch kittykoma) - 18. Okt, 16:03
wieder einmal bestätigt...
wieder einmal bestätigt sich, dass sport eben doch...
Huehnerschreck - 6. Apr, 10:21
Einmal im Jahr
muß sein. 2007: angebrochene Rippe im Wanderurlaub. 2008:...
kittykoma - 4. Apr, 20:44
Ich will auch einen Staubsauger...
Ich will auch einen Staubsauger mit dem die Hausarbeit...
Steffi (Gast) - 8. Mai, 06:45
Saure Eier
Bei uns gehen Saure Eier etwas anders. Mit Butter in...
Schwaka (Gast) - 17. Feb, 14:20
another feuchtgebiet...
spätpubertäre literaturwunderkinder - siehe...
kittykoma - 6. Feb, 13:43

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