5
Dez
2007

Bilanz

Das Jahr geht zur Neige und ich schreibe schon die finale to-do-Liste, die abgearbeitet sein muß, bevor ich in den Flieger besteige. Dieses Jahr ist es nicht mehr viel. Ein paar Geschenke auf den Weg bringen, ein paar abschließende Taten und Telefonate, die ungeliebte Buchhaltung noch und die Bilanz 2006 überprüfen.
Kein Vergleich mit dem Chaos und Streß im letzten Dezember: Den Kerl in die Wüste geschickt (vorübergehend, wie sich herausstellte). Ein riesiges Mailing vorbereitet und dafür aber 1500 Fehldruckexemplare bekommen. Eine Party ausgerichtet. Mit der Druckerei gestritten. Und das alles am Ende eines Jahres, das ohnehin voller Umbrüche war. Eine böse Trennung gab es, dem Kerl hab ich eine Prostataexplosion gewünscht und ich hoffe, das ist auch passiert. Das Kind und ich zogen auseinander, ich lebte zum ersten Mal seit 20 Jahren wieder allein. Eine OP mitten im heißen Sommer, die mich - bei laufendem Geschäft - drei Wochen in die Horizontale brachte. Das war alles ein bißchen viel.
Dieses Jahr ist viel von dem Quark und Gewirr der letzten zwei in die richtigen Bahnen gekommen. Ich bin körperlich wieder einigermaßen fit und gesund. Es gibt wieder eine Beziehung, die diesen Namen tatsächlich verdient. Meine Arbeit ist so strukturiert, daß ich nebenbei noch leben kann und nicht nur funktioniere. Das Kind ist auf der Uni und dort sehr fleißig.
Und mir ist fast ein bißchen langweilig...

3
Dez
2007

Also

was die Leute an Dieter Nuhr finden? Tja, auf der anderen Seite würden die Zillertaler Schürzenjäger ebenfalls das Olympiastaion füllen. Da würde allerdings kaum jemand zugeben, dabei gewesen zu sein.

edit
Ich hab mich geirrt. Gleiche Kombi - mehrsilbiger Vorname, einsilbiger Nachname, anderer Mensch, anderer Humor.

Ich meine Mario Barth. Und der Herr Nuhr möge es mir verzeihen...


Mit dem Ausklinken aus dem Fernsehkonsum bin ich auch da nicht mehr so sattelfest. Das letzte, was ich live sah, war ein stand-up-comedian in Schöneberg. Der war gut, hatte aber was Lehrerhaftes. Er war allerdings Sozialwissenschaftler.

Ein richtiger Mann

Am Wochenende tauchte ein Exemplar einer aussterbenden Gattung auf. HeMans nächstälterer Bruder ist ein Mann alter Schule. Ein untersetzter Plautzenträger mit Bärenkräften, der sein Haus selbst saniert hat und dem es wichtig war, nach dem kniezerschmetternden Unfall in Italien die Harley noch sicher nach Norddeutschland zu fahren. Die Bierflasche ist ihm in die linke Hand gewachsen, während er mit der rechten meine Armaturen auseinanderschraubt, weil beide Hähne meiner Küchenwerkbank tropfen. Mein Werkzeugkasten, auf dessen bloße Existenz ich so stolz bin, ist ihm nur einen mitleidvollen Blick wert. Zum Abschied schenkt er mir einen Schraubenzieher mit auswechselbaren Bits (daß ich den hatte, hat er übersehen).
In HeMans Wohnung sitzen und Zeitung lesen, Museen besuchen, durch die Stadt bummeln, das ist alles nicht so sein Ding. Er begann nach fünf Minuten Anwesenheit die Funktionstüchtigkeit der Wohnungseinrichtung zu prüfen und nahm die ersten Gegenstände auseinander. Vor dem Kochen schliff er erst einmal unter lautem Trara eine halbe Stunde alle Messer.
Seine Frau ist nach dreißig Jahren Ehe nur noch mäßig begeistert von ihm. Er von ihr ebenso. Verträumt bedachte er mich mit Komplimenten, bis ich ihn darauf hinwies, daß es eine große Leistung sei, so lange verheiratet zu sein.
Seit er beruflich kürzer getreten ist, interessiert er sich auch für Hausarbeit. Er kocht, seine Frau kocht ja nur. Unter Anschaffung dutzender Spezialgeräte und Töpfe entstehen ziemlich leckere Speisen, die seine Frau jahrelang nebenbei genauso gut bereitet hat. Die Küche sieht danach aus wie ein Schlachtfeld. Ich hab das ja immer für einen Klischeesatz über kochnde Männer gehalten, aber es ist tatsächlich so. Suppenschlieren auf den Herd, Wasserpfützen auf der Erde und zerknüllte oder offene Verpackungen harrten des Menschen, der bereit wäre, sie wegzuräumen und zu -putzen. Dazu die obligatorischen Kronkorken, Flaschenöffner und leeren Bierflaschen überall in der Wohnung. Und damit die zwei Brüder sich nicht stritten, übernahm ich die Aufgabe. Denn HeMan ist das Gegenteil, fast zwanghaft ordentlich und sauber. Herumliegendes und Dreck werden für ihn schnell zum existenzbedrohenden Chaos.
Männer.
Aber in einem habe ich ihn ja schwer beeindruckt. Er bügelt nun auch, während seine Frau ein Leben lang nur bügelte. Und er hat sich zu diesem Zweck eine Bügelstation gekauft. Die S-KLasse unter den Bügelstationen sozusagen. Er legte mir eine Anschaffung nahe: "Das geht so schnell! Ist natürlich ein bißchen technisch anspruchsvoller, da darf man keine Angst vor haben." Ich konnte ihn beruhigen. Denn ich arbeite seit Jahren schon mit dem Porsche unter den Bügelstationen...

30
Nov
2007

Ja! Ja! Jaaaah!

Hakle Kindertoilettenpapier mit Bananenduft

29
Nov
2007

Schwein gehabt

Derzeit erwache ich morgens gegen halb fünf aus Alpträumen. Entweder aus dem Vakuum mit einem lauten Jammern und Schreien - HeMan nimmt mich dann vorsichtig und schlaftrunken in den Schwitzkasten, bis ich wieder Ruhe gebe - oder aus einer brutalen Geschichte in Farbe und Cinemascope, die wildes Herzrasen und Schweißausbrüche hinterläßt.
Gestern richtete ein Terrorist sein Maschinengewehr auf das Auto, in dem HeMan, das Kind und ich saßen und gab ihm eine Breitseite. Da ich als einzige hinten saß und zudem erwachte, bevor die Kugeln bei mir ankamen, machte ich mir erst einmal Gedanken, ob ich die einzige wäre, die überlebt hat und wie ich in meinen Traum zurückkomme, um den beiden vermutlich Schwerverletzten zu helfen. Heute morgen lief ich auf der Straße an einem Polizistenpärchen vorüber, die mich anhielten und angingen, ich hätte sie beleidigt. Ich hätte beim vorbeigehen so ein komisches Geräusch gemacht. Um dem Nachdruck zu verleihen, richtete die Polizistin ihre Pistole auf mich und meinte, sie könnte mich auch einfach abknallen, wenn mir das lieber wäre. Ich versuchte mich zu verteidigen, ich hätte nur an einem Bonbon gelutscht, das wäre das Geräusch gewesen, aber die Frau drückte ab und ich wachte auf.
Heute morgen nun fuhr ich von Charlottenburg nach Kreuzberg. Ein bißchen spät, die Bürozeit hatte schon begonnen und ich nahm die ersten Anrufe über Rufumleitung entgegen. Das heißt ich wollte es. Denn der Bluetooth-Adapter der Freisprechanlage will nicht so recht mit meinem Telefon und verabschiedet sich immer mal. Das Gespräch war schon zweimal zusammengebrochen, ich rief wieder bei dem Kunden an, es war eine wichtige Sache, zur Sicherheit hielt ich das Telefon ans Ohr, falls die Freisprechanlage sich nicht einschaltete. Justament zu diesem Zeitpunkt winkte mich ein junger Mann mit Polizeimarke raus. Er kam überhaupt nicht zu Wort, denn ich fluchte wie ein Bierkutscher über diese Scheiß-Technik. Doch dann kriegt ich mich schnell ein, setzte ein Lächeln auf, entschuldigte mich, reichte ihm meine Papiere rüber und sagte ihm, daß das ja nicht sein Ding wäre, wieviel es denn kosten würde.
Ja, und dann diskutierte er mit Kollegen, kam zurück und ließ mich fahren. Nicht ohne den Hinweis, daß mir grade 80 Tacken Bußgeld und ein Punkt entgangen wären. Wenn er mich aber noch mal erwischen würde, denn mein Auto würde er erkennen (wie bei dem Spider gibt es auch von dem neuen Wagen nur zwei Exemplare mit dieser Lackierung in Berlin), gäbs richtig Ärger.
Mann, war der nett!

27
Nov
2007

Ich hab mir was eingefangen

Frau Choc kämpft mit einem Wurm, so manch anderer mit einer Erkältung, ich eigentlich mit bleierner Novembermüdigkeit, doch jetzt wirds lustig.
Denn seit ein paar Tagen teile ich mein Leben mit einem Belästiger. Ich erhalte ungebetene Mailboxnachrichten und auch ein Fax von einem Mann, den ich nicht kenne und auch nicht kennenlernen will.
Nicht Spatzlvorzeigen ist sein Begehr, sondern beleidigt sein wollen. Auch ein schönes Hobby, muß man sagen.

25
Nov
2007

Trotz Muckibude und Sonnenbank

Dieses Wetter macht mich schläfrig und verfressen.

23
Nov
2007

Huch!

(Kind: Das ist uninteressant!)
HeMan, der wegen Meniskus-OP-bedingtem Hinkebein nicht Auto fahren kann, wird von mir zum Zahnarzt chauffiert.
Als er nach zwei Stunden mit tauber Backe mit mir wieder aus der Praxis tritt, nuschelt er was von: Er wäre auf dem Zahnarztstuhl beim Abdrücke machen eingepennnt und hätte geträumt, er hätte mir an die ---bieeeeep!--- gefaßt.
Im Auto dann ein Handgemenge von Hohenzollerndamm bis Mommsenstr. in dessen Konsequenz ich mit nackten ---bieeeep!---, die Hand fest am Steuer, über den Kudamm fahre.
Was bitte hat diese Zahnärztin ihm gegeben? Sollte ich da auch mal hingehen?

20
Nov
2007

Telekom auf Dummenfang

"greifen Sie kabellos auf sämtliche Web-Inhalte der Welt zu"

(derzeit laufender Werbespot)

...

Das ist was ganz Neues. Nennt sich Internet.

Woran man merkt, daß man älter wird

Kitty feat. Timanfaya

Wenn zwei miteinander liierte, aber nicht zusammen wohnende Menschen jeweils beim anderen eine Packung der täglich benötigten Medikamente deponieren.

PS. Es handelt sich nicht um Verhütungsmittel.
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Deshalb. Letzter Abschnitt.
Deshalb. Letzter Abschnitt.
kittykoma - 7. Nov, 23:29
Warum?
cabman - 7. Nov, 21:33
Es ist vollbracht
Kitty und ihr Tagebuch sind wieder an die alte Adresse...
Kitty (importiert durch kittykoma) - 18. Okt, 16:03
wieder einmal bestätigt...
wieder einmal bestätigt sich, dass sport eben doch...
Huehnerschreck - 6. Apr, 10:21
Einmal im Jahr
muß sein. 2007: angebrochene Rippe im Wanderurlaub. 2008:...
kittykoma - 4. Apr, 20:44
Ich will auch einen Staubsauger...
Ich will auch einen Staubsauger mit dem die Hausarbeit...
Steffi (Gast) - 8. Mai, 06:45
Saure Eier
Bei uns gehen Saure Eier etwas anders. Mit Butter in...
Schwaka (Gast) - 17. Feb, 14:20
another feuchtgebiet...
spätpubertäre literaturwunderkinder - siehe...
kittykoma - 6. Feb, 13:43

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